Atelierhaus Barlachs am Heidberg
Dom
Gertrudenkapelle seit 1953 Barlach Museum
Heilig Geist Kirche Krippenmuseum
Klassizistisches Rathaus

Pastor aus Finnland rettet Barlachkunst

Vergangenes, Gegenwärtiges und Künftiges ist im neuen "Güstrower Jahrbuch" zu entdecken
(Foto: Christian Menzel)

Alle Jahre wieder präsentiert ein Redaktionsteam um Herausgeberin Friederike Neubert in der Vorweihnachtszeit das "Güstrower Jahrbuch". Nun schon zum 17. Mal in ununterbrochener Reihenfolge. 61 Autoren unterbreiten in der diesjährigen Ausgabe, zu der der Fotograf André Hamann aus Groß Wokern ein stimmungsvolles Titelbild beisteuerte, auf 264 Seiten Beiträge aus Güstrow. Dabei beschäftigen sich zahlreiche Texte mit der Geschichte der Kreisstadt, erörtern aktuelle Themen oder riskieren einen Blick in die Zukunft. So wie Anett Zimmermann vom Fremdenverkehrs- und Burkhard Bauer vom Förderverein, die in ihren Beiträgen über die Aktivitäten des Außenstandortes Güstrow zur Bundesgartenschau 2009 berichten. Oder wie Landrat Lutz da Cunha, der zahlreiche Argumente für Güstrow als Kreisstadt in einem möglichen Großkreis Bad Doberan, Güstrow und Amt Dargun liefert.
Festgehalten sind im aktuellen Jahrbuch auch Ereignisse aus diesem Jahr. So zeigt der Band Fotos von der Aufführung des Theaterstücks "Kalande in Güstrow", das zum Doppeljubiläum der Pfarrkirche im Sommer aufgeführt wurde. Zur Buchpräsentation erinnerten daran die Güstrower Plattsnacker mit einer Szene, in der sich die Kalandsschwestern in fröhlicher Runde treffen. Darüber hinaus hat Autorin Gisela Scheithauer weitere "Seltsamkeiten" aus der Geschichte der Pfarrkirche ausgegraben.
Neugierig macht auch ein Beitrag von Ulrich Schierow, der von einem finnischen Pastor erzählt, der nach dem Zweiten Weltkrieg Werke von Ernst Barlach rettete. Ein Pastor aus Finnland? "Genau genommen ist der Pastor ein Güstrower, der eine Frau aus Finnland heiratete und in dieses Land übersiedelte", räumte der Autor zur Buchpräsentation ein. Aber spannend ist die geschilderte Rettung der Barlachkunst dennoch.
Sämtliche Ausgaben des Jahrbuchs sind mittlerweile auch im Internet abrufbar. Die 12.000 Besucher, die das im vergangenen Jahr eingerichtete Angebot bisher nutzten, befriedigen Friederike Neubert nicht. "Ein Mangel ist sicher, dass wir nur die Inhaltsverzeichnisse aufgeführt haben und sich der Nutzer den ganzen Text herunterladen muss, um zu wissen, worum es geht", hat sie herausgefunden. Deshalb soll das Angebot um die Kurzfassung sämtlicher Artikel erweitert werden.

Von: Nordkurier, Christian Menzel (9. Dezember 2008)

Zurück